Freitag, 2. November 2007

Ubuntu 7.10, NVIDIA und die Xorg-Konfiguration

Dass meine Lieblings-Linux-Distribution Ubuntu vor kurzem in Version 7.10 herausgekommen ist, nahm ich mir zum Anlass, das schon etwas betagte openSUSE 10.2 auf meinem Rechner daheim durch Ubuntu zu ersetzen. Nach einem Backup der wichtigen Daten (xorg.conf war leider nicht dabei) war Ubuntu 7.10 schnell installiert. Nach dem ersten Start bot es mir an, die proprietären NVIDIA-Treiber für meine Grafikkarte per einfachem Mausklick zu installieren. So weit schön und gut. Nach einem Neustart waren zwar hübsche Desktop-Effekte aktiviert, allerdings zeigte mein Monitor (DELL 2001FP) leider immer noch eine Auflösung von lächerlichen 1280x1024, obwohl er ja eine physikalische Auflösung von 1600x1200 hat. Sämtliche "klickibunti"-Tools halfen nicht weiter: Entweder die Auflösung blieb bei 1280 oder es wurde ein virtueller scrollender Desktop mit 1600x1200 eingerichtet, von dem man immer einen 1280x1024 Pixel großen Ausschnitt zu sehen bekam. Auch diverse manuelle Änderungen an der xorg.conf halfen zunächst nicht weiter. *seufz* Nach eingehendem Studium der XServer Log-Files in /var/log, intensivem Guhgeln, sich-an-die-Einrichtung-meines-24"-Monitors-an-meiner-ehemaligen-Arbeitsstelle-zurückbesinnen und etlichem Herumexperimentieren (zum Glück war bei uns gestern Feiertag...) kam ich zu dem Ergebnis, dass die Lösung meines Problems darin besteht, dem NVIDIA-Grafiktreiber zu sagen: "Ignoriere die maximale Pixel Clock, die dir der Bildschirm mitteilt." Dies geht, indem man in der Screen-section von /etc/X11/xorg.conf die Zeile
Option "ModeValidation" "NoMaxPClkCheck"
hinzufügt -- und schon erstrahlt der Linux-Desktop (in meinem Falle Gnome, obwohl ich eigentlich KDE-User bin ;) in voller Auflösung. Der Vollständigkeit halber erwähne ich hier nochmals, dass man vor (!) Änderungen an der xorg.conf besser eine Sicherheitskopie anlegt... ;)

Bei aller Linux-Affinität: So etwas ist nicht endbenutzer-freundlich!! In dieser Hinsicht muss sich noch viel tun, in meinem Fall höchstwahrscheinlich eher bei NVIDIA als bei Ubuntu bzw. Xorg. Wie wäre es z.B. wenn NVIDIA dem guten Beispiel von AMD folgen würde, die ihre Linux-Grafiktreiber (für ATI-Karten) als Open Source veröffentlicht haben?!?

Weblinks:

NACHTRAG (April 2008)

Nachdem dieser Blogeintrag jetzt sogar schon vom Ubuntuuser-Forum verlinkt wird, wollte ich noch eine Kleinigkeit nachtragen:

Auf einem anderen Rechner (mit 24"-Monitor) hatte ich den Fall, dass ich in der xorg.conf eine der Optionen
Option "UseEDIDFreqs" "FALSE"
Option "ModeValidation" "NoEdidModes"
setzten musste.
Vielleicht hilft das ja noch dem einen oder anderen...

5 Kommentare:

Stefan Döhla hat gesagt…

Hi Oli!

Ich dachte, der ATI Treiber ist closed-source und der von Nvidia open (hab nämlich FGLRX am Laufen - und der geht nicht mit aiglx). Hab ich mich da wirklich getäuscht?

Gruß nach Bamberch
Stefan

-oli- hat gesagt…

Nein, stimmt schon: NVIDIA is closed, fglrx is auch closed, aber AMD/ATI hat vor n paar Monaten nen Open Source Treiber ins Leben gerufen: http://www.heise.de/newsticker/search.shtml?T=amd+treiber+open+source&button=los%21&nm=0

Grüße nach Erlangen (oder WUN?),

-oli-

Anonym hat gesagt…

Hi Oli, ich hab mein Ubuntu auch auf 7.10 ge-up-gedated und den ATI-Treiber mal machen lassen. Das Ergebnis ist, dass jetzt die Bildschirmhelligkeit ständig fluktuiert! Voll der psychedelischer Effekt, da wird man ganz gaga! Da ich weder Knowhow, Zeit noch Lust hab, mich in irgendwelche Xconfigs reinzubuddeln, ist Ubuntu für mich jetzt erstmal untendurch. Schade! Ich hatte gedacht Ubuntu wäre ausgereifter.
Gruß, Max

-oli- hat gesagt…

Hi Max,

a) wie sieht es mit dem non-closed-source ATI-Treiber aus? Also ich mein' nicht den (neuen) freien von AMD/ATI, sondern den, der bei Xorg dabei
ist. Um den wieder zu bekommen, einfach das Häkchen beim ATI-Treiber
im "Restricted Drivers Manager" (unter System -> Administration) wegmachen und neustarten.

b) Schalte doch mal die Desktop-Effekte in System -> Administration -> Appearance -> Visual Effects aus. Besteht dann das Problem immer noch?

Grüße,

-oli-

-oli- hat gesagt…

NACHTRAG

Nachdem dieser Blogeintrag jetzt sogar schon vom Ubuntuuser-Forum verlinkt wird, wollte ich noch eine Kleinigkeit nachtragen:

Auf einem anderen Rechner (mit 24"-Monitor) hatte ich den Fall, dass ich in der xorg.conf eine der Optionen

Option "UseEDIDFreqs" "FALSE"
Option "ModeValidation" "NoEdidModes"

setzten musste.
Vielleicht hilft das ja noch dem einen oder anderen...

-oli-