Montag, 28. Januar 2008

Hessen-Wahl: Unterwanderung der Demokratie

Bei der gestrigen Landtagswahl in Hessen kamen auf breiter Front höchst umstrittene NEDAP-Wahlcomputer zum Einsatz.

Vom CCC "aquirierte" "Wahlbeobachter" sollten die Vorgänge in den Wahllokalen überwachen (was in unserer Demokratie das gute und gesetzlich verankerte Recht wäre), bekamen aber diverse Probleme mit dem vor Ort anwesenden Personal: Sie wurden nicht nur nicht eingelassen, es wurden auch deren Personalien festgestellt, mit einer Anzeige wegen Störung der Wahlen gedroht sowie sogar von einem "Ordnungsmitarbeiter" mit dem Auto bis zur Landkreisgrenze verfolgt.

Doch noch schlimmer als diese Fakten wiegt meiner Meinung nach, dass mindestens 9 Wahlcomputer in mindestens einer Gemeinde über Nacht in den Privatwohnungen von Parteimitgliedern (!!) gelagert wurden, so dass einer Manipulation Tür und Tor geöffnet waren.

Man kann also das Wahlergebnis zunächst mit Vorsicht genießen.
Beonders heikel wird die Situation natürlich in Anbetracht des sowieso recht knappen Endergebnisses.

Wahlcomputer MÜSSEN verboten werden, da -- im Gegensatz zur papiernen Wahl -- niemand mehr überprüfen kann, ob die Stimmen richtig ausgezählt wurden und ob eine evtl. Manipulation stattfand.

Links:

Sonntag, 27. Januar 2008

Meine Erfahrungen mit WaveLab Essential 6 (Teil 2)

Und weiter geht's mit meinem WaveLab-Erfahrungsbericht...

Nachdem ich also die beiden Stereo-Spuren (von Raummikros und Mischpult) in die Audiomontage geladen hatte, konnte ich die Verzögerung der beiden Spuren durch Vergrößerung der Ansicht auf ein markantes Signal (z.B. Snaredrum-Schlag) relativ leicht ausgleichen.

Jetzt geht es an die Bearbeitung beider Spuren. Es soll jeweils ein Equalizer und ein Kompressor angewendet werden. Ich suche nach Spur-Effekten. Fehlanzeige. Gibt's in der kleinen WaveLab-Variante nicht. Ich suche weiter -- und finde heraus, dass man pro Clip in der Audio-Montage exakt einen VST- oder WaveLab-Effekt einbinden kann (mit der rechten Maustaste auf das Clip in der Spur klicken und dann "Effekt" im Kontextmenü anwählen). Schön und gut, aber ich brauche zwei (EQ und Comp.). Ich vermute, das Problem müsste ja schon mal jemand anders (möglicherweise auch in einer anderen Software) gehabt haben und mache mich auf die Suche, nach einem VST-Plugin, das es mir erlaubt mehrere andere VST-Plugins einzubinden -- und werde fündig! Zum einen finde ich MultiFxVST (finde leider den Link nicht mehr), ein französisches Freeware VST-Plugin von 2004, das mir genau das erlaubt, zum anderen gibt es von Acon den EffectChainer hier zum kostenlosen Download. Ich probier zunächst mein Glück mit MultiFxVST. Die französischsprachige Oberfläche hält mich zunächst nicht von der Benutzung ab. Ich schaffe es also, das WaveLab -VST-Plugin VstDynamics (für den Kompressor, siehe Bild) und den (im "Beat" Magazin) hochgelobten Freeware-Equalizer IIEQ (siehe Bild, Download hier) einzubinden.
So weit, so gut. Nur leider dauerte der Spaß exakt bis zum erneuten Öffnen der Audio-Montage in WaveLab, was jedesmal mit einer "allgemeinen Schutzverletzung" (ich liebe Windoof!) quittiert wurde. Somit war mein Projekt unbenutzbar geworden. Also löschte ich die VST-DLL multifxVST.dll aus dem VST-Verzeichnis und konnte nun das Projekt in WaveLab öffnen -- mit dem Hinweis, dass ein Effekt nicht gefunden werden konnte und deshalb entfernt wird. Glück gehabt, wenigstens haben die bei Steinberg so weit gedacht... ;)
Ok, MultiFxVST ist also für meine Zwecke unbrauchbar. Also versuche ich mein Glück mit dem Acon Digital Media EffectChainer. Die Oberfläche schaut zumindest schon mal professioneller aus als bei MultiFxVST:
Nur bemerke ich, dass ich keine WaveLab-eigenen VST-Plugins damit verwenden kann, weil diese scheinbar eine Überprüfung eingebaut haben, ob sie aus Fremdapplikationen geladen werden und dann ihren Dienst verweigern. Danke, Steinberg!
Also mache ich mich auf die Suche nach einem exzellenten Freeware-Kompressor-Plugin und stöbere wieder in meinem Archiv diverser Recording-Magazine. Fündig werde ich bei Buzzroom's BuzComp Free Series, die eine Reihe an Kompressoren enthält. Meine Wahl fällt auf den GranComp (wurde auch in div. Foren empfohlen), weil der GeneComp keine Anzeige der Gain Reduction bietet.
Soweit funktioniert nun alles recht gut; keine Abstürze, das Projekt kann auch wieder fehlerfrei geladen werden. Nur leider bin ich mit dem Equalizer IIEQ nicht mehr zufrieden, weil ich mir wünsche den Frequenzgang bzw. dessen Beeinflussung durch den EQ zu sehen (was in meinem Fall wohl eher auf persönliche Unfähigkeit als auf mangelnde Qualität des IIEQ zurückzuführen ist!). Ich suche wieder nach Alternativen und stoße auf den Electri-Q in der kostenlosen "posihfopit edition". Dieser bietet die Möglichkeit, beliebig viele Punkte im Frequenzspektrum zu setzen und die Parameter jedes einzelnen Bandes (i.d.R. Frequenz, Verstärkungsfaktor und Bandbreite) individuell einzustellen sowie aus unzähligen Filter-Arten (bis hin zu Bessel- und Tschebyschew-Filter n-ter Ordnung) auszuwählen -- also genau das, was ich gesucht habe.
Öffnen lies sich mein Projekt danach auch noch, ohne dass sich WaveLab verabschiedete. Nur leider passiert es hin und wieder, dass ich diese Fehlermeldung ca. 18x wegklicken muss, bevor ich das Electri-Q-Fenster zu Gesicht bekomme... *seufz*
Naja, das ist zwar nervig, aber wenigstens kann ich damit mein Audioprojekt weiterbearbeiten...

...bis es ans CD-Brennen geht. Doch davon im dritten (und voraussichtlich letzten ) Teil meines WaveLab-Erfahrungsberichtes.

Nebenbemerkung:
Ich halte Steinberg WaveLab weiterhin für kein schlechtes Programm!
Allerdings zwingen mich die mit der Essential-Variante verbundenen Einschränkungen zu einer Arbeitsweise, die von den WaveLab-Machern wahrscheinlich so nicht gedacht wurde. Die beschriebenen "Seiteneffekte" (Abstürze und Fehlermeldungen) stammen ja auch nicht von WaveLab direkt, sondern sind auf das Zusammenspiel von möglicherweise unsauber programmierten Plugins zurückzuführen. So gibt es z.B. bei der alleinigen Einbindung von Electri-Q überhaupt keine Probleme. Diese treten nur im Zusammenhang mit dem EffectChainer (auf den ich allerdings angewiesen bin) auf.

Links:

Donnerstag, 24. Januar 2008

Meine Erfahrungen mit WaveLab Essential 6 (Teil 1)

In den folgenden Artikeln soll es um meine Erfahrungen mit dem Audiobearbeitungs- und Mastering-Tool Steinberg WaveLab Essential 6 gehen, das ich mir vor 1 1/2 Wochen gekauft habe.
Doch bevor ich von meinen Erfahrungen berichte, möchte ich erst einmal mein Einsatz-Szenario beschreiben:
Ausgangssituation ist eine 4-kanalige Live-Aufnahme eines Konzertes, die aus dem Stereosignal von zwei Raummikros plus dem Stereo-Mischpultsignal besteht. Aus diesen beiden Signalen soll eine vernünftig klingende (bzw. anhörbare) CD erstellt werden, wobei
  • die beiden Stereospuren mit unterschiedlichen Effekten bearbeitet (jeweils Compressor und Equalizer),
  • die Schalllaufzeit zwischen den beiden Signalen ausgeglichen,
  • Applaus und Moderation herausgeschnitten,
  • die Aufteilung auf CD-Tracks erfolgen,
  • die unterschiedlichen Lautstärken zwischen den einzelnen CD-Tracks ausgeglichen sowie
  • Mastering-Effekte angewendet werden sollen.
Auf den ersten Blick ist genau dies auch mit der "kleinen" WaveLab-Edition möglich. Doch der Teufel steckt wie so oft im Detail.
Alles beginnt damit, dass WaveLab Essential in der Audio-Montage nur maximal zwei Stereospuren bietet, mir die Audio-Aufnahmen allerdings in vier Mono-WAV-Dateien vorliegt. Dunkel erinnere ich mich an ein Kommandozeilentool namens "CopyAudio", das mir da weiterhelfen könnte. Kurz geguhgelt und tatsächlich: Man findet unter den "Audio File Programs and Routines" (AFsp) auf diesem FTP-Server oder einem Mirror das erwähnte CopyAudio innerhalb des Archivs AFsp-v8r2.tar.gz unter MSVC/bin.
Mit Hilfe des Befehls
CopyAudio links.wav rechts.wav -S "FL FR" stereo.wav

kann man sich jeweils aus den einzelnen Files für den linken und rechten Kanal dann ein Stereo-WAV-File erzeugen.
So weit so gut. Das Verschieben um den zeitlichen Versatz zwischen Mischpult- und Mikrofonsignal hat dann auch sehr gut geklappt.

Über die Effekte wird es dann in meinem nächsten Beitrag gehen.

Dienstag, 22. Januar 2008

Die Sieger der diesjährigen Darwin-Awards

Ich habe am 27.11.2007 ja schon mal was über die Darwin-Awards geschrieben. In diesem Telepolis-Artikel sind die Methoden der Gewinner von 2007 beschrieben, die sich "aus eigener Entscheidung und wegen einer argen Fehleinschätzung aus dem Genpool der Menschheit entfernt" haben, ohne dass dabei jemand anders zu Schaden kam.
Da war zum einen (Platz 3) der 63jährige Berliner, der Maulwürfe mit elektrischer Spannung aus seinem Garten vertreiben wollte und dafür die 380V aus der Drehstrom-Steckdose nahm. Zum anderen gab es da den 58jährigen Texaner, der an einer Überdosis Alkohol von 1,5l Sherry starb, die ihm allerdings aufgrund von Rachenproblemen nicht oral, sondern anal, per Einlauf, verabreicht wurden. Und schließlich auf Platz 2 noch das Pärchen aus South Carolina (beide 21 Jahre alt), das vermutlich beim Sex auf einem pyramidenförmigen Dach von selbigem fielen und ihren Verletzungen erlagen.
Jaja, Leut gibt's ...äh... gab's...... Nee, nee, nee...

Donnerstag, 17. Januar 2008

Kein Überraschungen von Apple

Tja... War wohl nix... Außer dem "MacBook Air" (dem angeblich [heise.de, Spiegel online] dünnsten Notebook der Welt), dem Filmverleih über iTunes (natürlich wieder "zunächst" nur in "God's Own Country"), ein paar kostenlosen Updates für Apple TV und das iPhone sowie einem kostenpflichtigen für den iPod Touch und einem WLAN-Access Point mit eingebauter Backup-Platte ("Time Capsule") gab es nix Neues auf Steve Jobs' diesjähriger Keynote (Video) auf der Macworld.
Kein neues iPhone (vielleicht mit UMTS und mehr Speicher), kein Update bei den anderen MacBooks oder überhaupt bei den Macs (den neuen 8-Core Mac Pro gab's ja schon vorher), kein neues Wunder-Gadget und kein "one more thing"! :-(

Die Aktionäre fanden das alles mindestens genauso bescheiden wie ich, so dass die Aktie von 118 EUR vor der Keynote auf ca. 108 EUR am Tag danach fiel.

Hier gibt's noch was zu lesen:

Montag, 14. Januar 2008

DIE Keynote steht bevor...

...und alle Apple-Jünger harren darauf, was ihr Guru Steve J. dieses Jahr für glänzende Meisterwerke der Hoch- und Unterhaltungstechnologie in seiner perfekt geplanten Keynote auf der Macworld hervorzaubert...

"just one more thing..." ;)

Morgen (Dienstag) Abend um 18:00 Uhr MEZ wird es soweit sein, und die Welt wird wieder einmal um einige noch nie dagewesene Apple-Produkte bereichert...

Darüber, was Steve dieses Mal "aus dem Ärmel schütteln" wird, haben sich schon andere den Kopf zerbrochen. Ich möchte lediglich auf diesen SPIEGEL-Online-Artikel hinweisen mit dem Titel "Einmal Steve sein, einmal die Keynote halten" sowie das darin angekündigte Flash-Spielchen verlinken... Viel Spaß!

Dienstag, 8. Januar 2008

ChordPro-Nachfolger "chordie"

Endlich!
11 Jahre hat es gedauert, bis sich jemand erbarmt hat, das steinalte ChordPro (chord-3.6.2) weiterzuentwickeln bzw. ein paar Bugs zu fixen.

Ich verwende ChordPro seit ca. 1998, um damit Sheets (Liedblätter, die Text und Akkorde enthalten) zu setzen. Bei ChordPro handelt es sich um ein Kommandozeilentool, was Textdateien, die nach bestimmten Regeln (s.u.) formatiert sind, entgegennimmt und daraus ein hübsches PostScript-File erstellt, das man dann wiederum mit ps2pdf aus dem GhostScript-Paket in ein PDF-Dokument umwandeln kann.

Die Syntax eines ChordPro-Files sieht z.B. so aus:
{t: Oh When The Saints}
Oh, when the [C]saints go marching in,
Oh, when the saints go marching [G]in
Lord how I [C]want to [C7]be in that [F]number
When the [C]saints go [G7]marching [C]in

Es lässt sich noch mehr angeben, z.B., dass der Refrain hervorgehoben werden soll etc.
Der jedoch größte Vorteil von ChordPro ist die Transponierung: Man kann sich bspw. ein Lied, das in C-Dur in der Datei steht, in G-Dur ausdrucken lassen, ohne auch nur einen Akkord neu eingeben zu müssen.
Im Internet ist ChordPro u.a. als C-Quelltext erhältlich, den man unter GNU/Linux und anderen Unices (wie Mac OSX) oder -- für die Windows-Benutzer -- unter Cygwin oder MinGW compilieren kann.
Den Nachfolger von ChordPro 3.6.2, genannt Chordie 4.0, bekommt man bei SourceForge.net. Chordie enthält gegenüber ChordPro 3.6.2 hauptsächlich Bugfixes.

Wenn Ihr bisher immer Eure Sheets mit Word oder OpenOffice.org getippt habt und vor einem Kommandozeilentool nicht zurückschreckt, kann ich Euch nur raten: Probiert Chordie mal aus! Es lohnt sich!

Bill Gates geht

Microsoft-Mitgründer Bill Gates wird sich Mitte dieses Jahres aus dem Konzern verabschieden und sich ganz seiner Stiftung widmen.

Seine letzte Keynote auf der diesjährigen Consumer Electronics Show in Las Vegas wurde mit einem wirklich hübsch gemachten Filmchen eingeleitet, das eine gehörige Portion Selbstironie beinhaltet und das man sich hier angucken kann.

Weblinks:

Mittwoch, 2. Januar 2008

LaTeX Fonts in Ubuntu 7.10

Nachdem die unter meinen bisher verwendeten GNU/Linux-Distributionen verwendete TeX-Distribution teTeX nicht mehr weiterentwickelt wird (siehe z.B. hier bei Wikipedia), kommt unter Ubuntu 7.10 TeX Live zum Einsatz.
Leider musste ich nach langem Suchen feststellen, dass man das Paket "texlive-fonts-recommended" installieren sollte -- zumindest, wenn man will, das die mit Chordpack erzeugten Sheets damit "compilieren". Und überhaupt. Natürlich!

Dienstag, 1. Januar 2008

Ein frohes und gesegnetes 2008

Ich wünsche allen meinen Lesern "a xunds Neus" wie man in Oberfranken sagt.
"Möge alles gut bleiben oder besser werden!"
(wie mir jemand gemailt hat)