Sonntag, 27. Januar 2008

Meine Erfahrungen mit WaveLab Essential 6 (Teil 2)

Und weiter geht's mit meinem WaveLab-Erfahrungsbericht...

Nachdem ich also die beiden Stereo-Spuren (von Raummikros und Mischpult) in die Audiomontage geladen hatte, konnte ich die Verzögerung der beiden Spuren durch Vergrößerung der Ansicht auf ein markantes Signal (z.B. Snaredrum-Schlag) relativ leicht ausgleichen.

Jetzt geht es an die Bearbeitung beider Spuren. Es soll jeweils ein Equalizer und ein Kompressor angewendet werden. Ich suche nach Spur-Effekten. Fehlanzeige. Gibt's in der kleinen WaveLab-Variante nicht. Ich suche weiter -- und finde heraus, dass man pro Clip in der Audio-Montage exakt einen VST- oder WaveLab-Effekt einbinden kann (mit der rechten Maustaste auf das Clip in der Spur klicken und dann "Effekt" im Kontextmenü anwählen). Schön und gut, aber ich brauche zwei (EQ und Comp.). Ich vermute, das Problem müsste ja schon mal jemand anders (möglicherweise auch in einer anderen Software) gehabt haben und mache mich auf die Suche, nach einem VST-Plugin, das es mir erlaubt mehrere andere VST-Plugins einzubinden -- und werde fündig! Zum einen finde ich MultiFxVST (finde leider den Link nicht mehr), ein französisches Freeware VST-Plugin von 2004, das mir genau das erlaubt, zum anderen gibt es von Acon den EffectChainer hier zum kostenlosen Download. Ich probier zunächst mein Glück mit MultiFxVST. Die französischsprachige Oberfläche hält mich zunächst nicht von der Benutzung ab. Ich schaffe es also, das WaveLab -VST-Plugin VstDynamics (für den Kompressor, siehe Bild) und den (im "Beat" Magazin) hochgelobten Freeware-Equalizer IIEQ (siehe Bild, Download hier) einzubinden.
So weit, so gut. Nur leider dauerte der Spaß exakt bis zum erneuten Öffnen der Audio-Montage in WaveLab, was jedesmal mit einer "allgemeinen Schutzverletzung" (ich liebe Windoof!) quittiert wurde. Somit war mein Projekt unbenutzbar geworden. Also löschte ich die VST-DLL multifxVST.dll aus dem VST-Verzeichnis und konnte nun das Projekt in WaveLab öffnen -- mit dem Hinweis, dass ein Effekt nicht gefunden werden konnte und deshalb entfernt wird. Glück gehabt, wenigstens haben die bei Steinberg so weit gedacht... ;)
Ok, MultiFxVST ist also für meine Zwecke unbrauchbar. Also versuche ich mein Glück mit dem Acon Digital Media EffectChainer. Die Oberfläche schaut zumindest schon mal professioneller aus als bei MultiFxVST:
Nur bemerke ich, dass ich keine WaveLab-eigenen VST-Plugins damit verwenden kann, weil diese scheinbar eine Überprüfung eingebaut haben, ob sie aus Fremdapplikationen geladen werden und dann ihren Dienst verweigern. Danke, Steinberg!
Also mache ich mich auf die Suche nach einem exzellenten Freeware-Kompressor-Plugin und stöbere wieder in meinem Archiv diverser Recording-Magazine. Fündig werde ich bei Buzzroom's BuzComp Free Series, die eine Reihe an Kompressoren enthält. Meine Wahl fällt auf den GranComp (wurde auch in div. Foren empfohlen), weil der GeneComp keine Anzeige der Gain Reduction bietet.
Soweit funktioniert nun alles recht gut; keine Abstürze, das Projekt kann auch wieder fehlerfrei geladen werden. Nur leider bin ich mit dem Equalizer IIEQ nicht mehr zufrieden, weil ich mir wünsche den Frequenzgang bzw. dessen Beeinflussung durch den EQ zu sehen (was in meinem Fall wohl eher auf persönliche Unfähigkeit als auf mangelnde Qualität des IIEQ zurückzuführen ist!). Ich suche wieder nach Alternativen und stoße auf den Electri-Q in der kostenlosen "posihfopit edition". Dieser bietet die Möglichkeit, beliebig viele Punkte im Frequenzspektrum zu setzen und die Parameter jedes einzelnen Bandes (i.d.R. Frequenz, Verstärkungsfaktor und Bandbreite) individuell einzustellen sowie aus unzähligen Filter-Arten (bis hin zu Bessel- und Tschebyschew-Filter n-ter Ordnung) auszuwählen -- also genau das, was ich gesucht habe.
Öffnen lies sich mein Projekt danach auch noch, ohne dass sich WaveLab verabschiedete. Nur leider passiert es hin und wieder, dass ich diese Fehlermeldung ca. 18x wegklicken muss, bevor ich das Electri-Q-Fenster zu Gesicht bekomme... *seufz*
Naja, das ist zwar nervig, aber wenigstens kann ich damit mein Audioprojekt weiterbearbeiten...

...bis es ans CD-Brennen geht. Doch davon im dritten (und voraussichtlich letzten ) Teil meines WaveLab-Erfahrungsberichtes.

Nebenbemerkung:
Ich halte Steinberg WaveLab weiterhin für kein schlechtes Programm!
Allerdings zwingen mich die mit der Essential-Variante verbundenen Einschränkungen zu einer Arbeitsweise, die von den WaveLab-Machern wahrscheinlich so nicht gedacht wurde. Die beschriebenen "Seiteneffekte" (Abstürze und Fehlermeldungen) stammen ja auch nicht von WaveLab direkt, sondern sind auf das Zusammenspiel von möglicherweise unsauber programmierten Plugins zurückzuführen. So gibt es z.B. bei der alleinigen Einbindung von Electri-Q überhaupt keine Probleme. Diese treten nur im Zusammenhang mit dem EffectChainer (auf den ich allerdings angewiesen bin) auf.

Links:

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

servus oli, und ich dachte, du benutzt jetzt logic pro... naja...

-oli- hat gesagt…

Servus Jochen,
wenn Mr. Steve 'Apple' himself anstatt nutzloser Produkte wie dem Managerspielzeug MacBook Air bessere oder günstigere MacBooks angekündigt hätte, dann wäre ich jetzt Logic Pro User. Aber so muss ich halt auf die nächste MacBook-Ankündigung warten...
-oli-