Es kommt ja hin und wieder einmal vor, dass man -- als Benutzer von Geräten mit angebissenem Obst drauf -- ein (hoffentlich vorhandenes) iPhone-Backup auf ein neues "iDevice"aufspielen muss, was i. d. R. ja problemlos funktioniert.
(Und bevor jemand fragt: Nein, ich habe kein iPhone 7, und zwar "aus Gründen" (die ich vielleicht ein anderes Mal darlege *g*).)
Allerdings gibt es an der einen oder anderen Stelle diverse Ecken und Kanten, die zumeist im Verantwortungsbereich der App-Hersteller liegen. Im Folgenden ein kurzer Überblick bzw. Erfahrungsbericht, was bei diversen Apps schief gehen kann. Ich beziehe mich auf ein iTunes-Backup (nicht iCloud-Backup).
Das Inbetriebnehmen eines neuen "iDevice" aus einem zuvor erstellten Backup ist relativ "straight forward": Anstatt den WLAN-Schlüssel einzugeben wählt man während der Einrichtungsprozedur einfach "aus Backup wiederherstellen" aus und verbindet das iPhone über USB "mit iTunes" (also wohl eher mit einem Rechner, auf dem iTunes installiert ist). (Details dazu siehe auch unter
https://support.apple.com/de-de/HT204184.) Es bietet sich an, dass man das Backup vorher mit einem Kennwort verschlüsselt hat, das man jetzt in iTunes eingeben muss (und tunlichst
nicht vergessen haben sollte), damit u.a. auch alle WLAN-Kennwörter im Backup enthalten sind. Nach der Wiederherstellung startet das iPhone neu, und dann werden die Apps wiederhergestellt.
Hierbei habe ich mich gewundert, dass sehr viele Apps erneut aus dem Store geladen wurden, obwohl ich dachte, diese seien im Backup mit integriert. Nun ja, waren anscheinend doch nicht alle. Vermutlich einmal zu wenig "Einkäufe übertragen" in iTunes angewählt...
Kommen wir nun zu den "Spezialfällen":
1. Threema:
Hier sollte man vorher seine Identität gesichert haben (und sich an das dafür vergebene Passwort erinnern können). Die Identität (entspricht einem eindeutigen Benutzernamen aus Buchstaben und Zahlen) wird nach dem ersten Start automatisch erkannt, muss aber mit dem Passwort aktiviert werden. Gelingt das, ist die gesamte Kontaktliste wie auch die Chat-History wieder da.
(Meinem Verständnis nach sind diese ausschließlich im Backup vorhanden, werden also nicht auf den Threema-Servern abgelegt.)
2. Telegram:
Hier kam bei mir nach dem Start der App nur "Verbinden..." in der Statuszeile, und ich konnte weder meine Kontakte noch Chat-History sehen. Nach längerem Herumprobieren und Recherchieren löschte ich die App inkl. aller Daten vom Handy und lud sie erneut aus dem App Store. Nach einer Bestätigungs-SMS und der Eingabe eines Kennwortes (letzteres nur, weil ich die zweistufige Authentifizierung aktiviert hatte) wurde meine Kontaktliste und Chat-History aus der verschlüsselten dezentralen (siehe hierzu diese
FAQ) Cloud des Anbieters wiederhergestellt.
3. Signal:
Hier musste ich mit Entsetzen feststellen, dass weder die Kontaktliste noch die Chat-History im iTunes-Backup landet. Dies ist offensichtlich kein Bug, sondern ein (zumindest bspw.
hier und
hier diskutiertes)
Security-Feature ("Signal files are completely excluded from iCloud and iTunes backups."). Weiterhin hätte -- wie meine Recherchen ergeben haben -- nicht einmal die Möglichkeit bestanden, auf dem alten Gerät Kontaktliste oder Chat-History in irgendeiner Art und Weise zu exportieren!
4. Fritz!Phone:
Fritz!Phone verlangte nach Eingabe des Fritz!Box-Kennwortes noch die Eingabe eines gerätespezifischen Kennwortes, welches mir weder bekannt war noch ich jemals vergeben hatte (zumindest meiner Erinnerung nach). Abhilfe war, das iPhone in der Fritz!Box-Oberfläche bei den Telefoniegeräten zu entfernen und danach Fritz!Phone erneut bei der Fritz!Box zu registrieren. Jetzt wurde nur noch das Fritz!Box-Kennwort nachgefragt, und die App konnte sich bei der Fritz!Box als VoIP-Client anmelden bzw. registrieren.
5. Withings Health Mate:
Hier war nur ein erneutes Anmelden in der App mit dem Withings-Account notwendig.
6. Google Authenticator:
Ich verwende bei diversen (Cloud-)Diensten einen Zweifaktor-Authentifizierung (2FA). Leider fehlte nach der Wiederherstellung des iPhone-Backups der Code für
Evernote im Google Authenticator. Abhilfe hier war, sich bei Evernote mit einem (hoffentlich noch vorhandenen) "Reservecode" anzumelden, die 2FA zu deaktivieren und wieder zu aktivieren, um den QR-Code für die App zu erhalten.
So weit, so gut. Falls sich in den nächsten Tagen der Benutzung noch mehr "Spezialfälle" auftun sollten, werde ich die Liste hier entsprechend ergänzen.